Amazon und Alphabet überzeugen, Meta enttäuscht
4. Februar 2022. Die Quartalszahlen der fünf großen Plattformen haben vier Mal überzeugende Zahlen und steigende Kurse (Apple, Alphabet, Amazon und Microsoft) gebracht, aber auch eine große Enttäuschung: Der Börsenwert von Meta ist aufgrund des nachlassendes Wachstums um ein Viertel eingebrochen und ruft Fragen nach dem Geschäftsmodell hervor.
Amazon
Unser Portfoliowert Amazon hat die Börse gerockt: Um 18 Prozent stieg der Kurs nachbörslich. Hauptgrund: Der Gewinn (Net Income) stieg um 98% auf 14,3 Mrd.$ in Q4. Im Gesamtjahr 2021 hat Amazon 33,4 Mrd. Dollar verdient. Außerdem steigt der Preis für Prime und ein Aktiensplit wurde angekündigt. Die Umsätze sind wegen der Lieferkettenprobleme für Amazon-Verhältnisse eher gering gestiegen. Aber die Gewinnentwicklung liegt - auch aufgrund der Rivian-Beteiligung - deutlich über den Erwartungen.

Alphabet
Unser Portfoliowert Alphabet hat einen 20-1-Aktiensplit angekündigt und starke Zahlen für 2021 vorgelegt. Der Gewinn verdoppelte sich auf 76 Mrd. Dollar und der Umsatz stieg um 41% auf 257,6 Mrd. Dollar. Die Aktie legt nachbörslich rund 9 Prozent zu, weil Alphabet die Erwartungen der Börse klar übertroffen hat. Die Befürchtung, das Werbegeschäft könnte unter Corona und der starken Konkurrenz von leiden, sind nicht eingetroffen. Vor allem das Youtube-Geschäft macht richtig Freude.

Meta
Die Metaverse-Ambitionen haben einen hohen Preis: Metas Reality-Labs-Einheit hat im vergangenen Jahr 10,2 Mrd. Dollar Verlust gemacht. Im Jahr 2020 verlor die Einheit rund 6,6 Mrd. Dollar. Der Umsatz des AR- und VR-Geschäfts von Meta belief sich 2021 auf 2,3 Mrd. Dollar, verglichen mit 1,1 Mrd. Dollar im Jahr 2020. Dies war das erste Mal, dass das Unternehmen AR- und VR-Umsätze und -Verluste als Teil einer neuen Geschäftseinheit "Reality Labs" ausweist. Mark Zuckerberg geht also beim Metaverse "all-in" - was angesichts der wachsenden Probleme im klassischen Geschäft (Konkurrenz von TikTok und Anti-Tracking-Initiative von Apple) angebracht ist. Der Aktienkurs ist nach Bekanntgabe der Zahlen um rund 25 Prozent abgestürzt, da die Börse an den kurzfristigen Wachstumsaussichten zweifelt: Schafft es Mark Zuckerberg, das Metaverse so schnell aufzubauen, um die nachlassende Dynamik mit Social-Media-Werbung auszugleichen?

Apple:
Ohne Lieferengpässe wäre der Apple-Umsatz zwar noch sechs Mrd. Dollar höher ausgefallen, aber auch so reichte es zu einem Rekordumsatz und Rekordgewinn sowie 5,4 Prozent Kursplus in der vergangenen Woche. Die neuen Kategorien Wearables, Home & Accessoires (CAGR: 26% in 3 Jahren) und Services (CAGR: 21%) legen weiterhin am schnellsten zu.

Microsoft
Ähnlich gut waren die Ergebnisse von Microsoft: Umsatz und Gewinn lagen über den Erwartungen. Eine Kaufempfehlung von Morgan Stanley mit der Begründung, Microsoft sei ein Wachstumswert, der auch noch Dividende zahle, sorgt zusätzlich für Käufer: 4 Prozent legte das Microsoft-Papier in der vergangenen Woche zu. Mit der Übernahme von Activision wird Microsoft neben der Cloud-Sparte bald eine zweite sehr schnell wachsende Sparte im Portfolio haben, die starke Positionen im Spiele- und Werbemarkt verspricht und das Kerngeschäft gut ergänzt. Ein Geschäft, in das auch Netflix gerade eingestiegen ist und das Wachstumstempo wieder ankurbeln wird.

Der Autor und/oder verbundene Personen oder Unternehmen können die hier erwähnten Aktien besitzen bzw. sind bereits z.B. über ein Investmentvehikel in diese Aktien investiert. Dieser Beitrag dient lediglich der allgemeinen Information und stellt eine freie Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar.
Bitte beachten Sie auch unsere
⇢ rechtlichen Hinweise.