Amazon und Alphabet ziehen Plattform-Index weiter nach oben
7. Februar 2022. Meta verliert an einem Tag 240 Mrd. Dollar Börsenwert, während Amazon am nächsten Tag 184 Mrd. Dollar hinzugewinnt. Parallel legt der Snap-Aktienkurs um fast 60 Prozent zu. Die Börse reagiert zur Zeit fast panisch auf schwache Zahlen, belohnt gute Zahlen dagegen mit massiven Aufschlägen. In der Summe haben die Plattform-Unternehmen in der vergangenen Woche weiter zugelegt, auch weil die Geschäftsergebnisse der großen Plattformen Amazon und Alphabet ebenso überzeugten wie Apple und Microsoft in der Woche zuvor. Viele Anleger hoffen, dass die weiterhin funktionierenden Geschäftsmodelle nach der Korrektur nun langsam wieder die Oberhand über die belastenden Makro-Faktoren (Inflation, Zinsen) gewinnen.
Amazon
Nach dem Meta-Schock am Donnerstag überzeugte Amazon am Freitag mit 13,5 Prozent Kursplus. Hauptgrund für der Anstieg des Gewinns (Net Income) im vierten Quartal um 98% auf 14,3 Mrd. Dollar. Dass Amazon zudem starke Zuwächse in den hochprofitablen Sparten AWS und Werbung erzielte, den Preis für das Kundenbindungsprogramme Prime anheben will und zudem einen Aktiensplit ankündigte, belohnte die Börse mit dem gewaltigen Zuwachs.

Alphabet
Unser Portfoliowert Alphabet hat einen 20-1-Aktiensplit angekündigt und starke Zahlen für 2021 vorgelegt. Der Gewinn verdoppelte sich auf 76 Mrd. Dollar und der Umsatz stieg um 41% auf 257,6 Mrd. Dollar. Die Aktie legt nachbörslich rund 9 Prozent zu, weil Alphabet die Erwartungen der Börse klar übertroffen hat. Die Befürchtung, das Werbegeschäft könnte unter Corona und der starken Konkurrenz von leiden, sind nicht eingetroffen. Vor allem das Youtube-Geschäft macht richtig Freude.

Meta
Der Einbruch von Meta zeigte deutlich, warum Mark Zuckerberg den Umbau des Unternehmens zum Metaverse vorantreibt: Das klassische Werbegeschäft stößt an seine Wachstumsgrenzen, was bei einem Wachstumswert für Panik unter den Anlegern sorgte. Gleichzeitig demonstrierte Zuckerberg, wie ernst er das Metaverse angeht: In der erstmals ausgewiesenen Reality-Labs-Einheit hat das Unternehmen im vergangenen Jahr 10,2 Mrd. Dollar Verlust gemacht. Den hohen Verlusten stehen im Moment nur Umsätze von 2,3 Mrd. Dollar gegenüber. Mark Zuckerberg geht also beim Metaverse "all-in". Anleger werden sich bei allen kommenden Quartalszahlen fragen, wann das Metaverse-Geschäft in der Lage sein wird, wieder für das alte Wachstumstempo zu sorgen.

Für Rückenwind sorgen aktuell auch wieder die chinesischen Plattformen. Da sich die Regulierungsphase ihrem Ende zuneigt, fassen die Anleger wieder Vertrauen in die inzwischen attraktiv bewerteten Unternehmen. Neben Renren, dem chinesischen Facebook, hat sich die Videoplattform Kuaishou seit Jahresbeginn am besten entwickelt.

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