Starker Rückenwind für Plattform-Aktien
9. Januar. Die Plattform-Aktien sind mit Rückenwind in das neue Jahr gestartet. Angetrieben vom Ende der Corona-Lockdowns in China und wieder steigender Hoffnung auf nur noch moderate Zinserhöhungen haben Aktienmärkte generell und die Plattfformen im Besonderen zugelegt. Vor allem der nachlassende Lohndruck in den USA hatn die Hoffnung erhöht, dass die gefürchtete Lohn-Preis-Spirale nachlässt und die Notenbank den heißgelaufenen Arbeitsmarkt weniger stark mit steigenden Zinsen abkühlen muss.

Profiteure dieser Konstellationwaren wie in den Wochen zuvor die chinesischen Plattform-Aktien, vor allem Dada Nexus mit einem Plus von 70 Prozent oder der Mobilitätsdienstleister Didi Global mit einem Zuwachs von 47 Prozent im Wochenvergleich. Auch Bilibili, Pinduoduo und Baidu gehörten zu den Gewinnern der Woche. In Deutschland legten die beiden Plattform-Werte Hello Fresh und AboutYou ebenfalls zweistellig zu, allerdings nach starken Verlusten im vergangenen Jahr. Offenbar suchen viele Anleger bei vielversprechenden Unternehmen nun wieder nach Einstiegskursen.

Entwicklung ausgewählter Plattform-Aktien in der vergangenen Woche:
Alibaba: + 22 Prozent
Alibaba, lange Zeit der Prügelknabe der chinesischen Regierung, hat seit November nun schon rund 70 Prozent an Wert gewonnen. Das Ende der scharfen Regulierungsphase in China, die Aufhebung der strikten Null-Covid-Strategie und zuletzt der Rückzug von Jack Ma aus der Ant Group haben der Aktie kräftigen Rückenwind gegeben. Ma, der seit seiner Kritik an der chinesischen Regierung im Jahr 2020 in Ungnade gefallen ist, kontrolliert nun nur noch 6 Prozent des Aktienkapitals der Ant Group, die zu einem Drittel Alibaba gehört. Mit seinem Rückzug öffnet er der Ant Group die Chance, den Börsengang doch noch zu schaffen.
Microsoft: - 6 Prozent
Nicht profitieren konnte Microsoft. Die Aktie gab mehr als 6 Prozent im Wochenverlauf nach. CEO Satya Nadella hatte in einem Interview gewarnt, der Tech-Branche stünden zwei weitere harte Jahre bevor, da viele Unternehmen in Rezessionsgebieten sparen müssten und auch die Tech-Unternehmen, die in den vergangenen beiden Jahren Kapazitäten aufgebaut hätten, müssten sich an die neue Normalität nach Corona anpassen – womit er einen Abbau der Kapazitäten meinte, um die eigene Effizienz wieder zu erhöhen. Nach dieser Zeit stünde der Tech-Branche aber eine massive Wachstumsphase bevor. Zu den „Rezessionsgebieten“ zählte er in diesem Jahr neben Europa auch die Vereinigten Staaten.
Wie diese Kapazitätsanpassung aussehen könnte, hat Amazon in der vergangenen Woche schon einmal angedeutet: Statt dem erwarteten Stellenabbau von 10.000 Menschen sollen nun 18.000 Beschäftigte das Unternehmen verlassen. Die Aktie hat im Wochenverlauf 6 Prozent zugelegt. Auch Salesforce kündigte an, jede zehnte Stelle abzubauen. Seitdem hat die Aktie rund 10 Prozent an Wert gewonnen.
Der Autor und/oder verbundene Personen oder Unternehmen können die hier erwähnten Aktien besitzen bzw. sind bereits z.B. über ein Investmentvehikel in diese Aktien investiert. Dieser Beitrag dient lediglich der allgemeinen Information und stellt eine freie Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar.
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