Die besten Plattform-Aktien des Jahres 2022
2. Januar. Das schlechteste Börsenjahr seit 2008 ist beendet. Die Wachstumswerte haben im vergangenen Jahr allgemein unter der rasanten Zinswende gelitten. Zuerst die kapitalintensiven und defizitären Geschäftsmodelle, aber in der Folge auch die hochprofitablen Unternehmen, deren Wachstumsraten und Margen weniger kräftig ausfielen. Dazu kamen Konjunktursorgen und einige spezifische Trends in der Tech-Welt:
- Zu optimistische Fortschreibung der Corona-Wachstumszahlen, vor allem im Online-Handel.
- Tektonische Verschiebungen in der Online-Werbung zu Gunsten der Besitzer der First-Party-Daten.
- Rekalibrierung/Verzögerungen in High-Tech-Märkten wie dem autonomen Fahren oder Metaverse.
Die gute Nachricht für 2023: Mit dem Inflationsdruck lässt der Zwang zu weiteren kräftigen Zinssteigerungen nach, auch wenn die Notenbanken in diesem Jahr weiter versuchen werden, die Inflation zu drücken, ohne die Konjunktur abzuwürgen. Die aktuelle Covid-Welle in China hat dieser komplexen Gleichung eine weitere Unbekannte hinzugefügt, aber die zu erwartenden Produktionsausfälle und Lieferkettenprobleme sollten nach dem ersten Quartal gut kalkulierbar sein. Zudem sind die Bewertungen nun so stark gesunken, dass sich nach der Besserung des Makro-Umfeldes wieder gute Einstiegspunkte finden lassen.

Der Blick auf die besten Plattform-Aktien des Jahres zeigt eine regionale Konzentration dieser Werte in Asien (China, Japan, Indien), während die Plattform-Werte mit der schlechtesten Performance überwiegend aus den USA kamen.
Es gibt sie - die Plattform-Werte, die im vergangenen Jahr trotz der insgesamt schwachen Performance ordentlich zugelegt haben. Mit Pinduoduo hat es aber nur eine große Plattform in die Top-10 geschafft, da das Unternehmen mit der App Temu nicht nur einen Achtungserfolg im Online-Handel geschafft hat, sondern auch erfolgreich in das neue Geschäftsfeld der Agrar-Plattformen expandiert ist. Die meisten Unternehmen sind eher klein und stammen überwiegend aus China, Japan und Indien. Aus Europa hat es Edenred in die Liste geschafft.

Die rote Liste der Plattformen mit der schwächsten Performance im vergangenen Jahr wird von den Auto-Handelsplattformen Carvana, Cazoo und Vroom angeführt, denen der kapitalintensive Aufbau ihrer Plattform-Modelle auf die Füße fiel. Auch Online-Handelsplattformen wie Farfetch, Wayfair, Contextlogic oder Asos und Video-Plattformen wie Roku und Vimeo verloren den Großteil ihrer Aktienwerte. Auch die Spielefraktion kam nicht gut weg: RumbleOn und Unity Software verloren mindestens vier Fünftel ihrer Werte.

Der Autor und/oder verbundene Personen oder Unternehmen können die hier erwähnten Aktien besitzen bzw. sind bereits z.B. über ein Investmentvehikel in diese Aktien investiert. Dieser Beitrag dient lediglich der allgemeinen Information und stellt eine freie Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar.
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