Hoffnung auf starke Quartalszahlen
17. Oktober. Die Achterbahnfahrten an der Börse zeigen das große Spannungsfeld zwischen Rezessionsängsten und der Hoffnung, dass die Talsohle in den Aktienkursen erreicht ist. Die ersten Quartalszahlen haben bisher kein eindeutiges Bild geliefert, so dass mit weiteren Ausschlägen in den kommenden beiden Wochen zu rechnen ist. Aus Sicht der Plattform-Aktien wird vor allem die nächste Woche interessant, wenn die großen Player ihre Zahlen vorlegen.

Entwicklung ausgewählter Plattform-Aktien in der vergangenen Woche (7.-14. Oktober 2022)

Netflix: + 7,5 Prozent
Der Streaming-Dienst hat sein werbefinanziertes Angebotvorgestellt. Für 4,99 Euro bekommen die deutschen Nutzer ein leicht abgespecktes Filmangebot in geringerer Auflösung ohne Downloadmöglichkeit, dafür aber mit 4 –5 Minuten Werbung je Stunde. Werbepartner ist Microsoft. Netflix wird am Dienstag die Quartalszahlen vorlegen und eine erste Standortbestimmung für die Plattformaktien vorlegen.
Roblox: +20,7 Prozent
Die Spieleplattform hat mit starken Nutzungszahlen für den September für eine positive Überraschung gesorgt. Die Nutzerzahlen kletterten um 23 Prozent auf 57,8 Millionen; die Spielzeit um 16 Prozent auf 4 Mrd. Stunden. Der Umsatz stieg entsprechen kräftig und lag 5 Prozent über den Schätzungen.
Twitter: +1 Prozent
Nachdem Elon Musk den Kurznachrichtendienst nun offenbar doch kaufen möchte, zeigt der Aktienkurs wieder nach oben. Allerdings ist das Schicksal von Twitter weiter unklar. Musk will Twitter offenbar in eine Super-App nach dem Vorbild von WeChat umwandeln, in der die Nutzer nicht nur kommunizieren, sondern auch einkaufen, bezahlen oder Hotels buchen können. Diese Super-Apps sind in Asien sehr populär, aber in Amerika oder Europa ist es
noch keinem Unternehmen gelungen, eine solche App zu bauen.
Meta Platforms: +0,2 Prozent
Die Zuckerberg-Firma hat ihre neuesten Pläne für das Metaverse vorgestellt – und dabei prominente Unterstützung von Microsoft bekommen. Dessen Anwendungen wie Teams, 365 und Xbox-Spiele lassen sich künftig im Metaverse nutzen. Gleichzeitig stellt Meta seine neue Brille Quest-Pro vor, die mit 1500 Dollar jedoch noch keinen Einstieg in den Massenmarkt bedeuten. Trotz der Unterstützung von Microsoft zweifeln die Anleger weiter an der Meta-Story – die Aktie liegt weiterhin 60 Prozent unter dem Wert zu Jahresbeginn.
Der Autor und/oder verbundene Personen oder Unternehmen können die hier erwähnten Aktien besitzen bzw. sind bereits z.B. über ein Investmentvehikel in diese Aktien investiert. Dieser Beitrag dient lediglich der allgemeinen Information und stellt eine freie Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar.
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