Metaverse - der neue Megatrend der Plattformökonomie?
Metaverse ist aktuell die größte Wette des Silicon Valley (neben der Eroberung des Weltraums und den autonomen Autos). Mark Zuckerberg will Facebook zu einer "Metaverse Company" umbauen. Innovative Spielefirmen wie Roblox lassen ihre Nutzer ihr eigenes Metaverse bauen und Microsoft-Chef Satya Nadella findet sogar das "Enterprise Metaverse" prima.
Allein bei Roblox verbrachten die Nutzer im ersten Quartal 10 Milliarden Stunden in dieser Spiele-Welt. Ist die Metaverse also das nächste große Ding? Zuckerberg ist von der Idee fasziniert und richtet Facebook komplett darauf aus. Zumindest besetzen Google und Apple in dieser neuen Welt nicht wieder die besten Plätze. Und böse Regulatoren, die sein irdisches Imperium gerade zerlegen wollen, gibt es dort auch (noch) nicht.
Der Metaverse-Ansatz basiert auf den Konzept, die Interaktionen der realen Welt oder eines bestimmten Anwendungsfalls in einer virtuellen Umgebung möglichst realitätsnah und ggf. mit einem eigenen Wirtschaftssystem zu etablieren. Damit können wir im Metaverse mit Hilfe unserer Avatare miteinander interagieren, sprechen, spielen und Geschäfte machen. Wer jetzt an Second Live denkt, liegt nicht ganz falsch: Virtual/ Augmented Reality sollen zusätzlich für die entsprechende Optik; die Blockchain (oder etwas Ähnliches) für das Vertrauen sorgen.
Genau hier setzt auch Facebook an. Die zweidimensionale Ansätze seiner Plattformen Facebook, Instagram und Whatsapp mit mehreren Milliarden Nutzern bilden die Grundlage für den Aufbau einer Metaverse-Umgebung dar. Die von ihm angekündigten Creator- und Experience-Community-Ansätze sind eine der vielen Komponenten auf diesem Weg. Das Ziel sieht es vor, dass durch die Nutzung von AR-/VR-Geräten mehr Eindrücke vermittelt und gewonnen werden. Allerdings stellt derzeit die Nutzung der AR-/VR-Brillen noch eine für die Masse recht kostspielige Nische dar, die noch eine enorme Entwicklung (Verkleinerung und günstigere Anschaffungskosten) zur Verbreitung bedarf.
Daher hat bereits Zuckerberg eingestanden, dass es erst einen hybriden Ansatz zwischen der realen Welt und seinem zukünftigen Metaverse geben wird. Fraglich bleibt die Zukunft des Konzerns und die damit verbundenen notwendigen Veränderungen, wenn man die unterschiedliche Datenschutz- und Datensicherheit Skandale der letzten Jahre des Konzerns beobachtet. Möglicherweise kann Facebook sein Geschäftsmodell nicht selbst reparieren und wird eher auf äußere Hilfe von außen angewiesen sein, wie u.a. die Autoren von "An Ugly Truth" Sheera Frenkel und Cecilia Kang in ihrem neusten Buch beschreiben.
Einen Vorgeschmack liefert das Konzert von Ariana Grande in Fortnite.
Zum Einlesen:
⇢ Mark in the Metaverse (Zuckerberg erklärt in einem langen Interview seine Metaverse-Pläne)
⇢ The Metaverse: What It Is, Where to Find it, Who Will Build It. Von Matthew Ball.
⇢ The Metaverse Primer: Matthew Ball erklärt das Metaverse in 9 Kapiteln.
⇢ As Coca-Cola Auctions Its First NFT, More Brands Are Entering The Metaverse (Forbes)
Der Autor und/oder verbundene Personen oder Unternehmen können die hier erwähnten Aktien besitzen bzw. sind bereits z.B. über ein Investmentvehikel in diese Aktien investiert. Dieser Beitrag dient lediglich der allgemeinen Information und stellt eine freie Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachten Sie auch unsere rechtlichen Hinweise.