Plattform-Index legt 1,6 Prozent zu
30. August. Es war eine gute Woche für die Plattform-Aktien: 18 der 25 Werte im Plattform-Index haben in der vergangenen Woche zugelegt - in der Spitze bis zu 11 Prozent. Als Ergebnis legte der Index um 1,6 Prozent auf 4157 Punkte zu, was einen Zuwachs von 17,4 Prozent in diesem Jahr bedeutet. Für besonders gute Stimmung sorgte US-Notenbankpräsident Jerome Powell, der auf der Jackson-Hole-Konferenz zwar ein Zurückfahren der expansiven Geldpolitik in Aussicht stellte, aber dies nicht zwingend mit einem bevorstehenden Zinsanstieg verknüpfte. Faktisch sagte Powell zwar nichts Neues - aber genau das wollte die Börse hören. Da die steigenden Corona-Zahlen tendenziell die zyklischen Werte belasten, profitierten besonders die Tech-Werte.
The Original Platform Fund hat sich in der vergangenen Woche (23. bis 29. August 2021) entsprechend auf 101,19 Euro je Fondsanteil (R-Tranche) positiv verändert.
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Entwicklung der Plattform-Aktien in der vergangenen Woche:
Im Zentrum standen die chinesischen Plattform-Werte. Nach monatelanger Talfahrt griffen die ersten Investoren wie Cathie Wood wieder zu, weil sie offenbar keine weiteren substanziellen Regulationsschritte mehr erwarten. KE Holding (+ 20 Prozent) war der Aufsteiger der Woche. Das Unternehmen, in China unter dem Namen Beike am Markt aktiv, ist eine Immobilienplattform, die auch ein starkes Offline-Business besitzt. Aufgrund der regulatorischen Unsicherheit hat die Aktie seit dem Höchststand rund 80 Prozent ihres Wertes eingebüßt, aber in den vergangenen Woche wieder nennenswert zugelegt. Auch Pinduoduo, JD.com, FullTruck Alliance und Meituan profitierten in der vergangenen Woche von dieser Gegenbewegung. Denn die Zahlen der Unternehmen sind weiterhin gut; die aktuellen Geschäfte haben unter den Regulierungsschritten bisher bei den meisten Unternehmen nicht substanziell gelitten. Allerdings sorgte ein WSJ-Bericht über erschwerte Bedingungen für chinesische Firmen mit US-Listing schon am Freitag wieder für Kursverluste, vor allem für die Schwergewichte Alibaba und Tencent. Auch Weibo (-4,8 Prozent) und der Streaming-Dienst iQiYi (-1,3 Prozent) litten unter der Ankündigung der Regierung, gegen eine ausufernde Fan-Kultur vorgehen zu wollen. Weibo nahm daraufhin den Account der bekannten Schauspielerin Vicky Zhao aus dem Netz, iQiYi stoppte die Talentshop "Youth with You". Beide Aktienkurse brachen daraufhin wieder ein, nachdem sich die Werte zuletzt erholt hatten. "Buy the Dip" Investoren nehmen aktuell das Risiko in Kauf, dass das Ende der Regulierungsoffensive doch nicht nicht erreicht ist.
Sprout Social: + 10,8 Prozent
Die Aktie der Plattform, die auf die Analyse sozialer Netzwerke spezialisiert ist, hat seit Jahresbeginn schon 171 Prozent zugelegt. Nach den starken Quartalszahlen trauen die Investoren dem Unternehmen trotz seiner vergleichsweise hohen Bewertung offenbar weiteres Wachstum jenseits der 40-Prozent-Marke zu.
Booking.com: + 7,9 Prozent
Die Buchungsplattform für Reisen hat ebenfalls ein schwieriges Jahr hinter sich, aber so langsam scheinen die Investoren an den Post-Corona-Turnaround des Reisemarktes zu glauben, obwohl die Wachstumsraten weiterhin schwach sind.
Salesforce: + 2,3 Prozent
Der SAP-Konkurrent hat nach der Slack-Übernahme für 27 Mrd. Dollar die Prognose für das Geschäftsjahr um rund 600 Millionen Dollar erhöht. Der Umsatz kletterte im zweiten Quartal um 23 Prozent auf 6,3 Mrd. Dollar. Aufgrund der hohen Investitionen fiel der Gewinn allerdings kleiner als im Quartal zuvor aus. Salesforce hat zuletzt den Start eines Streaming-Angebots für Geschäftskunden angekündigt - mit Live-Veranstaltungen und Serien.
Peloton Interactive: -2,1 Prozent
Hohe Investitionen und Preissenkungen bei einigen Produkten gefielen den Anlegern gar nicht: Die Fitness-Plattform verlor nach Bekanntgabe der Quartalszahlen 8,6 Prozent und auf Wochenbasis 2,1 Prozent an Wert. Zwar war das Wachstum im vergangenen Quartal mit 54 Prozent weiterhin hoch, allerdings nicht mehr ganz so hoch wie im Quartal zuvor. Viele Fitnessstudios haben inzwischen wieder geöffnet, was den Ansturm auf die Peloton-Geräte abflauen ließ.