Sea und Asana überzeugen mit starken Zahlen
14. März. In einer turbulenten Woche, in der die Pleite der Silicon Valley Bank für extreme Nervosität und fallende Tech-Kurse gesorgt hat, haben Sea und Asana aufgrund starker Quartalszahlen gegen den Trend zweistellige Kurszuwächse erzielt. Für die meisten Plattformen ging es im Sog der drohenden Bankenkrise allerdings nach unten, bevor die Rettungsaktion der US-Regierung und die damit verbundene Hoffnung auf eine Zinspause eine Erholung auslöste.

Entwicklung ausgewählter Plattform-Aktien in der vergangenen Woche:
Sea Ltd: +14 Prozent
Weniger der Umsatzanstieg als der überraschende Sprung in die Gewinnzone hat die Sea Aktie beflügelt. Die Handels- und Spieleplattform hat für das vierte Quartal einen Nettogewinn von 422,8 Mio. Dollar ausgewiesen, verglichen mit einem Verlust von 616,3 Mio. Dollar im Jahr zuvor. Die meisten Analysten hatten noch mit einem Verlust gerechnet, dabei aber die Anstrengungen des Unternehmens, profitabel zu werden, offenbar unterschätzt. "Wir beginnen das Jahr 2023 auf einer viel stärkeren Basis", sagte Chief Executive Forrest Li. "Unsere entschlossene Ausrichtung auf Effizienz und Rentabilität seit Ende letzten Jahres führt bereits zu bedeutenden Verbesserungen des Ergebnisses.“ Auch in diesem Jahr bleibt der Fokus auf profitablem Wachstum: "Während wir diesen Übergang fortsetzen und unseren Fokus auf nachhaltiges Wachstum beibehalten, ist unser Ansatz, weniger zu tun, aber es besser zu machen, während wir unsere Nutzer über unser digitales Ökosystem bedienen." Seit Jahresbeginn hat der Kurs 44 Prozent zugelegt.

Asana: +20 Prozent
Höheres Wachstum, aber trotzdem weniger Verlust waren die Gründe für den Sprung der Asana-Aktie in der vergangenen Woche. Die Software-Plattform konnte trotz der allgemeinen Zurückhaltung der Unternehmenskunden den Umsatz im vierten Quartal um 34 Prozent steigern. Zu den Höhepunkten des Quartals gehörte, dass die Zahl der Asana-Kunden, die auf Jahresbasis 5.000 Dollar oder mehr ausgaben, auf 19.432 anstieg, was einem Anstieg von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, wobei der Umsatz mit diesen Kunden im gleichen Zeitraum um 42 Prozent zunahm. Die Zahl der Kunden, die 100.000 US-Dollar oder mehr ausgeben, stieg um 49 Prozent auf 506. Ganz offenbar gelingt es dem Unternehmen, sein Softwaremodell zu skalieren und die Kunden zu immer höheren Ausgaben zu bewegen – was in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nur funktioniert, wenn die Software als unbedingt notwendiges Business-Tool angesehen wird. CEO des Unternehmens ist Dustin Moskovitz, einer der Mitbegründer von Facebook. Seit Jahresbeginn hat der Aktienkurs 50 Prozent zugelegt.

Insgesamt zeigt sich, dass viele Plattformunternehmen nach Jahren des scheinbar grenzenlosen Wachstums nun auf den Pfad des profitablen Wachstums eingeschwenkt sind und dabei davon profitieren, dass Plattform in der Regel höhere Margen als vergleichbare Unternehmen mit linearen Geschäftsmodellen erzielen. Diese Überlegenheit ihres Geschäftsmodells hilft ihnen in der aktuellen Konsolidierungsphase, vergleichsweise schnell profitabel zu werden.
Der Autor und/oder verbundene Personen oder Unternehmen können die hier erwähnten Aktien besitzen bzw. sind bereits z.B. über ein Investmentvehikel in diese Aktien investiert. Dieser Beitrag dient lediglich der allgemeinen Information und stellt eine freie Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachten Sie auch unsere
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